Lilly Looking Through

Genre
Adventure
USK
ohne Altersbeschränkung (?)
Pädagogisch
ab 5 Jahre
Vertrieb
Headup Games
Erscheinungsjahr
2013.10
Systeme
PC, Mac
System im Test
Mac
Kurzbewertung
Wunderschönes Adventure für Kinder, leider sehr kurz
Gruppenleiter
Tobias Hübner
Georgs-Gaming-Group
Screenshot 2Screenshot 3Screenshot 4

Spielbeschreibung:
"Lilly Looking Through" ist ein klassisches Point & Click-Adventure, das die Abenteuer der kleinen Lilly erzählt, die durch phantastische Landschaften reist. Die Rätsel sind größtenteils sehr einfach gehalten und lassen sich zur Not auch durch stupides Ausprobieren lösen. Ein Hilfeknopf zeigt alle Gegenstände an, die angeklickt werden können. Das Spiel schafft vor allem aufgrund der liebevoll gezeichneten Grafik eine zauberhafte Atmosphäre, die vor allem jüngere Spielerinnen und Spieler ansprechen dürfte. Leider ist das Spiel sehr kurz.

Pädagogische Beurteilung:
Ein animiertes Bilderbuch
Was an "Lilly Looking Through" sofort auffällt ist die Sorgfalt, die in die Zeichnungen und das Artwork des Games investiert wurde. Diese macht neben der passenden Musik einen Großteil der Atmosphäre und des Spielspaßes aus. Im Gegensatz zu klassischen Adventures wie Monkey Island muss der Spieler bei "Lilly Looking Through" keine Gegenstände sammeln, mit anderen Personen reden oder ständig den Aufenthaltsort wechseln.
Stattdessen geht es in den Rätseln meist darum, einen kleinen Mechanismus zu entschlüsseln, der vielleicht gut ein dutzend verschiedener Kombinationen erlaubt. Eine Besonderheit des Spiels ist, dass Lilly mit Hilfe einer magischen Brille in die Vergangenheit reisen kann. Diese originelle Spielmechanik wird clever für einzelne Rätsel eingesetzt. So kann man beispielsweise in der Vergangenheit einen Wasserverlauf ändern, der dann in der Zukunft dafür sorgt, dass ein Baum wächst, mit dessen Hilfe die Spielfigur dann einen Abgrund überwinden kann.
Viel Auswahlmöglichkeit gibt es in "Lilly Looking Through" allerdings nicht. Wenn man ein paar Minuten stumpf auf alle Objekte klickt, kommt man früher oder später auch weiter. Leider sind zudem 1-2 Rätsel so bockschwer, dass Kinder sie ohne Hilfe wahrscheinlich nicht lösen können.

Von Spielern gesponsort
"Lilly Looking Through" ist ein Spiel, das mit Hilfe des Crowdfunding-Netzwerks „Kickstarter" finanziert wurde. $18.000 wollten die Entwickler haben, um ihr Projekt realisieren zu können, schließlich wurden es über $33.000. Der Grund für das entgegengebrachte Vertrauen dürfte in erster Linie der Lebenslauf des Spieldesigners Steve Hoogendyk sein, der bereits an der Entstehung des Harry Potter-Films und der Myst-Spielserie mitgewirkt. Zu dem Team gehört daneben noch seine Frau Jessica sowie Chris Beazer, der die grandiose Musik beigesteuert hat.

Was - schon vorbei?
Das größte Manko an "Lilly Looking Through" ist die sehr kurze Spielzeit. Nach 2-3 Stunden ist Lillys Abenteuer schon vorbei. Das Spiel hört zudem recht abrupt auf, so dass einige Fragen (die vielleicht in einem zweiten Teil gelöst werden) offen bleiben. Auch wenn das Spiel nur knapp 10 Euro kostet, enttäuscht die Spieldauer doch sehr, zumal der Wiederspielwert sehr gering ist, da es nur jeweils eine Lösung für die Rätsel gibt.

Fazit:
"Lilly Looking Through" ist ein liebenswertes Spiel, das den Spieler für die kurze Spieldauer in eine zauberhafte Welt entführt. Die Musik passt sehr gut zum Geschehen und auch die Rätsel sind in der Regel logisch und nicht zu schwer. Das Spiel schafft eine fast schon kontemplative Atmosphäre, da es in der Regel eine ganze Weile dauert, bis die Spielfigur eine Aktion ausführt. Das nervt zu Beginn etwas, aber bald gewöhnt man sich an das etwas langsamere Tempo und genießt es, einmal nicht im Millisekunden-Takt auf die Tasten zu hämmern. Da kann man die sehr kurze Spieldauer gerade noch so verschmerzen.

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Spieletester
Georgs-Gaming-Group
Bocholt
Bewertung Spielspass

"Lilly Looking Through" ist schön gezeichnet und für ein jüngeres Publikum (bis 12 Jahre) geeignet. Die Rätsel sind einfallsreich, aber z. T. leider auch recht schwer. Während der kurzen Spieldauer wird man aber trotzdem gut unterhalten.