Indiana Jones and the Fate of Atlantis


Spielbeschreibung:
Bei dem Spiel "Indiana Jones and the Fate of Atlantis" handelt es sich um einen genretypischen Klassiker aus dem Bereich der Point&Click Adventure. Es basiert auf den Abenteuern des Archäologen Indiana „Indy“ Jones, bekannt aus Büchern, Serien sowie besonders der vierteiligen Filmreihe rund um die fiktive Kultfigur. Das Besondere an dem Spiel ist jedoch, dass es nicht eine bereits bekannte Erzählung zur Grundlage hat, sondern sich durch eine vollkommen eigene Geschichte auszeichnet. Somit kann sich der Spieler bei der Lösung der vielen kniffligen Rätsel an keinem Film orientieren.
Das Spiel fordert jede Menge strategische Überlegungen und taktische Entscheidungen, aber auch die Action kommt nicht zu kurz. Das Ziel ist es, als Indiana Jones die Weltherrschaft der Nazis zu verhindern. Diese haben herausgefunden, dass sie mithilfe eines Metalls namens „Orichalcum“ Waffen bisher unbekannten Ausmaßes bauen und diese für ihre bösen Absichten benutzen könnten. Der Ort, an dem dieses Metall gewonnen werden kann, ist kein geringerer als die verlorene Stadt Atlantis. Begleitet von seiner ehemaligen Assistentin Sophia Hapgold macht es sich Indy zum Ziel, die sagenumwobene Stadt zu finden sowie die drohende Weltherrschaft der Deutschen zu verhindern.
Pädagogische Beurteilung:
Spieleinstieg
Indiana Jones erscheint mit einem energischen Sprung auf dem Bildschirm und befindet sich laut eigener Aussage auf der Suche nach einer bestimmten Statue in einem Raum voller Antiquitäten. Begleitet wird die Szene von der unverkennbaren Titelmelodie, die schon beim Hinhören Abenteuer und Spannung verspricht. Die Abenteuerlust der jugendlichen Tester zwischen 12 und 16 Jahren wurde jedoch relativ schnell von der Länge des Tutorials gebremst, welches dem Spieler eine erste knappe Einführung in die Spielmechaniken bietet. Zu Beginn bewegt man sich lediglich von Raum zu Raum und kann noch keine speziellen Befehle ausführen. Die Tester hatten dementsprechend kaum Handlungsmöglichkeiten. Zwar beginnen schon an dieser Stelle erste kleine Denkaufgaben, doch waren die meisten der Tester schnell gelangweilt vom Lesen der vielen eingeblendeten Mono- und Dialoge.
Obwohl sie die zunächst mangelnden Informationen zu der Hintergrundgeschichte negativ anmerkten, – „man weiß gar nicht, was Sache ist“ (Zitat Tester), empfanden sie den Einstieg als einfach, denn „man kommt sofort rein“ (Zitat Tester). Die Phase der Langeweile währte auch nicht lange, denn nach diesem Abschnitt wurden die Handlungsanforderungen und Rätsel anspruchsvoller, was bei allen Jugendlichen dazu führte, dass sie wissen wollten, wie es weitergeht. Im weiteren Verlauf waren einige Rätsel dann aber so knifflig, dass die Spieler nach Hilfe fragten und auf Tipps bzw. die Komplettlösung zurückgriffen. Als positiv wurde von ihnen aufgeführt, dass man keinen Zeitdruck bei der Lösung der Aufgaben verspürt und dass sie den Spielverlauf jederzeit abspeichern konnten. Weiterhin stellten die Jugendlichen belustigt fest, dass sie in Dialogen stets zwischen drei Antwortmöglichkeiten wählen konnten. Entscheidet man sich dabei für kampflustige oder unhöfliche Aussagen, wählt man automatisch den Action-Pfad und muss unter anderem öfter kämpfen. Neben diesem gibt es noch den Denk- und den Team-Pfad. Je nachdem, welche Aussagen und welcher Pfad gewählt wird, verändert sich der Verlauf und sogar der Ausgang des Spiels komplett.
Steuerung, Grafik und Sound
Die Steuerung erfolgt über das Anklicken eines Gegenstandes oder einer Richtung auf dem Bildschirm, wodurch eine vordefinierte Aktion ausgelöst wird. Sie kann sowohl mit der Tastatur als auch der Maus erfolgen und wurde in diesem Fall per Mausklick durchgeführt. Obwohl es keine Erklärung der Steuerung gab, empfanden alle Spieler diese als simpel, wenn auch zunächst gewöhnungsbedürftig: „Man musste sich erst daran gewöhnen“ (Zitat Tester). Negativ angemerkt wurde, dass es keinen Mehrspielermodus gibt und das Zusammenspiel mehrerer Spieler an einem PC nicht möglich ist. Die Jugendlichen wechselten sich ab, damit jeder einmal die Handlungen steuern konnte.
Die Grafik wurde von dem Großteil der jungen Tester als sehr pixelig empfunden. Im Vergleich zu aktuellen Games war es für die Tester ungewohnt, Objekte und Personen nicht richtig bzw. realistisch erkennen zu können. Insgesamt bewerteten sie die Grafik jedoch für die damalige Zeit als durchaus gut und detailreich. Der Sound schnitt insgesamt jedoch eher schlecht ab und wurde als monoton bis sogar teilweise nervig empfunden. Zudem haben sich einige Tester eine deutsche Synchronisierung gewünscht, da die deutsche Übersetzung nur in Schriftform gegeben ist. Positiv fanden sie wiederum, dass man genügend Zeit zum Lesen der Texte hat.
Faszinationskraft
Insgesamt waren sich alle sechs Tester einig, dass die zuvor negativ genannten Punkte dem Spielspaß nicht schaden. Um die unterschiedlich schwierigen Denkaufgaben lösen zu können, wird Ausdauer, logisches Denken und Kombinationsfähigkeit gefordert. Es herrscht stets eine aufregende bis geheimnisvolle Atmosphäre, die von den spannenden Rätseln und nicht zuletzt den lustigen Sprüchen von Indiana Jones lebt. Der Titel bietet dem Spieler viele Erfolgserlebnisse, sofern dieser Zeit und Lust hat, sich in andere Welten hineinzudenken und den Ehrgeiz besitzt, auch knifflige Aufgaben zu meistern. Die drei verschiedenen Abenteuerwege (Action, Denk, Team) bieten zudem viel Abwechslung und steigern den Wiederspielwert.
Fazit:
Das Adventure ist äußerst abwechslungsreich und besonders geeignet für Spieler, die gerne Rätsel lösen. Es spricht sowohl Fans von Retro-Klassikern als auch die neue Generation von Spielern an und ist vom Schwierigkeitsgrad sowohl für Nichtspieler als auch für Vielspieler ab dem Alter von 12 Jahren geeignet.