Hotline Miami

Genre
Shooter
USK
nicht USK geprüft (?)
Pädagogisch
ab 18 Jahre
Vertrieb
Devolver Digital
Erscheinungsjahr
2012.10
Systeme
PC, Playstation 3, Playstation 4, Mac, Playstation Vita
System im Test
PC
Homepage des Spiels
Kurzbewertung
Übertrieben gewalthaltiger Action-Shooter
Redaktion
Markus Sindermann
Spieleratgeber-NRW
Screenshot 2Screenshot 3Screenshot 4

Spielbeschreibung:
In Computerspielen ist es nicht selten der Fall, dass der Spieler in den Körper eines Serienkillers gesteckt wird und scheinbar nur ein Ziel hat – so auch in "Hotline Miami". In übersteuerter 2D-Pixel-Optik sieht der Spieler den Protagonisten von oben und hat einen weiten Spielbereich im Blick. Eine ausgereifte Spielgeschichte ist auf den ersten Blick nicht erkennbar: Wir hören einen Anruf auf unserem AB ab, steigen in unseren DeLorian und befinden uns unmittelbar vor einem Gebäude mit dem Ziel, alle darin zu töten. Sobald der Auftrag erfüllt ist, geht es zurück zum Auto und ein neuer Tag mit einem neuen Anruf auf dem AB beginnt.

Pädagogische Beurteilung:
Schwein, Tiger oder doch lieber Esel?
Gesteuert wird das Spiel mit Maus und Tastatur oder optional mit einem Gamepad. Sobald der Spieler vor einem Gebäude steht, muss er sich eine Tiermaske aufziehen, die eine Spezialfähigkeit verkörpert. So kann die Spielfigur mit der Hasenmaske schneller laufen oder überlebt mit der Walrossmasmaske zwei Schüsse. Im Spielverlauf werden dabei weitere Masken freigeschaltet. Die Steuerung über Tastatur und Maus ist zu Beginn etwas kompliziert und gewöhnungsbedürftig. Erfahrene Spieler sollten sich aber schnell an die Handhabung gewöhnen. 

„You’re Dead! R to restart!“
Durch die Ansicht von oben kann der Spieler meist eine ganze Etage überblicken und sieht auf Anhieb, wo sich Gegner befinden und welche Waffen sie tragen. Oft kann er eine Tür aufschlagen, den dahinter befindlichen Gegner damit ausknocken und seinen Kopf so lange gegen den Boden schlagen, bis sich eine rote Blutlache auf dem Boden verteilt. Nun muss sich der Spieler entscheiden: Nimmt er ein Maschinengewehr und ballert wahllos damit rum, wird er die Aufmerksamkeit anderer Gegner auf sich ziehen und hat kaum eine Chance zu überleben. Schleicht er stattdessen von Raum zu Raum und überwältigt einen Gegner nach dem Anderem mit einem Schwert, einem Billardqueue oder einer Bratpfanne, bleibt er länger unentdeckt. Taktik ist also bei "Hotline Miami" oft gefragt, weshalb das Spiel eine große Faszination, nicht nur bei Erwachsenen auslösen kann. Hinzu kommt, dass der Spieler keine Lebensanzeige hat; ein Treffer und das Level muss von vorne gestartet werden. Nach jedem Neustart verändert sich die Mission ein bisschen. Gegner tragen andere Waffen und bewegen sich scheinbar wahllos durch die Räume. Eine Taktik muss also oft spontan entwickelt werden und schnelles Handeln aus dem Affekt ist gefragt, um nicht überrumpelt zu werden. Eine Verschnaufpause erhält der Spieler hierbei nicht. Es gibt nach einem Neustart auch keine Ladezeiten und der Puls bleibt konstant hoch, was durch die unzähligen blutigen Gewaltakte noch verstärkt wird. Manchmal muss der Spieler einem gefallen Gegner ins Gesicht treten, ein anderes Mal ein Messer werfen und wieder ein anderes Mal mit einer Schrotflinte Gegner in kleine Stücke zerschießen. Die Gewaltdarstellung ist in "Hotline Miami" so übertrieben, dass das bloße Zusehen für jüngere Kinder verstörend wirken könnte. Denn auch mit der abstrakten 2D-Optik werden Gewalttaten sehr ausgiebig in Szene gesetzt und zudem mit Punkten versehen, die nach Abschluss eines Levels ausgezählt und in Schulnoten bewertet werden. Das Spiel verherrlicht damit fast die begangenen Gewalttaten.

“Don’t worry about paying, it’s on the house!”
Um dem gespielten Mörder mit den Tiermasken noch etwas menschliches zu verleihen, gibt es nach jedem Level eine weitere Szene in der der Spieler in eine Videothek, eine Pizzeria oder einen Supermarkt rennt und dort mit dem Kassierer spricht, der immer einen aufs Haus gibt und über die Gewalttaten, die in den Nachrichten laufen, berichtet.

Fazit:
"Hotline Miami" ist ein übertrieben gewalthaltiges Action-Spiel, das dem Spieler kaum eine Verschnaufpause bietet. Für Kinder und Jugendliche ist es gänzlich ungeeignet, da das Töten nicht nur im Vordergrund steht, sondern auch noch überspitzt in Szene gesetzt wird.