Guns, Gore & Cannoli


Spielbeschreibung:
Im Mai 2015 veröffentlichten die Crazy Monkey Studios das schwarzhumorige 2D-Actionspiel "Guns, Gore & Cannoli". Mit einem immensen Waffenarsenal gilt es, Horden von Gegnern zu töten, um in der Spielwelt voranzukommen. Gelegentliche Geschicklichkeitseinlagen runden das Spielprinzip ab. Mag die charmante Comic-Grafik in den ersten Sekunden des Spiels noch einen anderen Eindruck vermitteln, so geht es in diesem Titel äußerst blutrünstig zu. Hauptfigur ist der italo-amerikanische Gangster Vinnie Cannoli, der zu Prohibitionszeiten in die fiktive Stadt „Thugtown“ geschickt wird. Dort soll er für die Mafia einen Schuldner ausfindig machen. Da die Stadt jedoch von einem Zombievirus befallen wurde, erweist sich diese Aufgabe schwerer als vermutet.
Pädagogische Beurteilung:
Auf den Punkt
"Guns, Gore & Cannoli" erweist sich als äußerst kurzweiliges Spielvergnügen. Um dieses zu gewährleisten, hat der Entwickler die Anzahl der Spielfunktionen relativ schlicht gehalten. Cannoli kann gehen, springen, sich ducken, schießen, seine Waffen wechseln und nachladen. Zusätzlich gibt es Extra-Tasten für Granaten und Molotow-Cocktails. Seine Hauptwaffen bestehen beispielsweise aus verschiedenen Pistolen, Gewehren, Maschinengewehren oder einem Raketenwerfer. So wird sich durch verschiedene Stadtgebiete gekämpft, wobei die teilweise riesigen Gegnermassen nicht selten auch strategisches Geschick abverlangen. Wird etwa auf ein Ölfass geschossen, kann womöglich eine Kettenreaktion in Gang gesetzt werden, die eine große Zahl von Widersachern beseitigt.
Nicht länger als nötig
Mit rund vier Stunden Spielzeit handelt es sich bei "Guns, Gore & Cannoli" um einen vergleichsweise kurzen Titel. Im Endeffekt stellt sich dieser Punkt jedoch als große Stärke heraus, da keinerlei Längen entstehen und die Ballerorgie immer wieder mit kreativen Ideen aufwartet. Auch wenn vier verschiedene Schwierigkeitsgrade zur Verfügung stehen, erweist sich selbst der leichteste von ihnen immer noch als Herausforderung. Obwohl das Spiel auf diesem Schwierigkeitsgrad nicht über unfaire Stellen verfügt, wird die Bereitschaft vorausgesetzt, einige Abschnitte regelmäßig neu zu starten und die optimale Herangehensweise auszuknobeln. Glücklicherweise sorgen regelmäßige Speicherpunkte jedoch dafür, dass zu keinem Zeitpunkt wirklich große Passagen wiederholt werden müssen.
Mit Liebe gemacht
Grafisch hinterlässt der Titel mit seinen gelungenen Zeichnungen einen guten Eindruck. Gleiches gilt für den Soundtrack, der aus Jazz-Musik und traditionellen italienischen Klängen besteht. Eine Online-Funktion ist nicht vorhanden, das Spiel kann jedoch von bis zu vier Spielern gleichzeitig vor einem Rechner gespielt werden.
Blutrausch im humorvollen Comic-Look
Vinnie Cannoli tötet gerne und das ohne jegliche Form von Selbstreflexion. So stellt das Töten dann auch das zentrale Spielelement dar. Neben untoten Gegnern betrifft dies auch einige menschliche Opponenten. Der Gewaltfaktor ist grundsätzlich sehr stark ausgeprägt. Teilweise platzen getötete Widersacher und hinterlassen riesige Blutlachen. Mit einem Flammenwerfer oder Molotow-Cocktails können Gegner angezündet werden, die anschließend unter Schmerzensschreien einen grausamen Tod sterben. Die skurrilen Zeichnungen der Figuren verdeutlichen allerdings, dass sich "Guns, Gore & Cannoli" zu keinem Zeitpunkt ernstnimmt. Die Hauptfigur ist stark überzeichnet und kommentiert selbst Situationen größter Lebensgefahr mit bissigem Zynismus. Dennoch werden die Gewaltakte des Spiels in keinster Weise negativ besetzt, sodass die Fähigkeit der Differenzierung erfordert wird. Das Spiel setzt bei allem Humor so stark auf Brutalität, dass es nicht in die Hände von Minderjährigen gehört.
Fazit:
Der 2D-Shooter bietet volljährigen Action-Fans rund vier Stunden Unterhaltung vom Feinsten. Kurzweil steht an der Tagesordnung und qualitativ kann das Spiel in nahezu jeder Hinsicht punkten. Trotz offensichtlich schwarzem Humor wird die extreme Gewalt dieses Titels als etwas völlig Selbstverständliches dargestellt, was "Guns, Gore & Cannoli" für ein junges Publikum problematisch macht.