Future Wars
Spielbeschreibung:
Back to the Roots
Bei der Entwicklung von „Future Wars“ hat es sich der „Drakensang“ Hersteller Radon Labs so seine Gedanken gemacht: Wo sind all die guten, einfach zu bedienenden, übersichtlichen Spiele à la „Battle Isle“ geblieben?“ Neuere rundenbasierte Strategiespiele bieten häufig zu viele Stellschrauben und Einheiten. „Future Wars dagegen möchte sich laut Publisher Head Up Games wieder auf die essentiellen Dinge dieses Genres konzentrieren, die z.B. bei „Battle Isle“ eine riesige Fangemeinde geschaffen haben.
All diese Inhalte, wie einfache Bedienung, einfache Story und Übersichtlichkeit bietet „Future Wars“. Es stellt sich für den Spieler nur die Frage, ob das alles wirklich noch zeitgemäß ist.
Story?
Die Spielgeschichte ist im Spielverlauf nebensächlich, kurz zusammengefasst gestaltet sie sich wie folgt:
Der Spieler schlüpft in die Rolle des jungen Militärauszubildenden Max, der zunächst von seinen MitschülerInnen und seiner Ausbilderin Mrs. Howitzer nicht ernst genommen und verspottet wird. Er erwirbt sich Anerkennung in dem er Mrs. Howitzer und andere Gegner auf dem virtuellen Schlachtfeld besiegt. Hier fungiert der Spieler aus der Vogelperspektive in der Rolle eines Feldherrn, der schachspielartig Einheiten auf dem Spielfeld bewegt und neue produziert. Wird das Hauptgebäude des Gegners eingenommen, ist das Spiel beendet.
Die Geschichte hat einzig die Aufgabe die stetig komplexeren Missionen miteinander zu verknüpfen.
Pädagogische Beurteilung:
Alles ganz einfach, fast schon zu einfach
Der Einstieg ins Spiel gestaltet sich recht einfach, die Steuerung mit Maus und Tastatur ist leicht zu verstehen. Durch die schon beschriebene Geschichte wird der Spieler recht gut mit dem Spiel vertraut gemacht. Leider ist keine Sprachausgabe vorhanden und so muss viel gelesen werden. Sofern der Spieler wert auf die Geschichte legt.
Die ersten zwei Missionen dienen als Tutorial und waren der Testergruppe zu einfach, jedoch steigt der Schwierigkeitsgrad dann rapide an. Und einige der Tester benötigen schon fast eine Stunde für die weiteren Missionen.
Qualität statt Quantität
Ab dem dritten oder vierten Level macht es Sinn, sich mit den Fähigkeiten der einzelnen, ca. zehn verschiedenen Einheiten auseinander zu setzen. So haben bestimmte Einheiten Vor- oder Nachteile gegenüber bestimmten Einheiten des Gegners. Zudem wirken sich die Gegebenheiten des Geländes verstärkend oder schwächend auf die jeweiligen Einheiten aus.
Taktisches Geschick und vor allem überlegtes Handeln ist also gefragt.
Das Spiel in der Kampagne gegen die Computergegner ist aber alles in allem eher müßig, als wirklich kompliziert, denn die KI lässt leider etwas zu wünschen übrig. So nimmt der Computer keine Städte ein, die für die Rohstoffgewinnung notwendig sind. Insofern ist es nur eine Frage der Zeit, bis der Computer besiegt werden kann.
Spielmöglichkeiten
Das Spiel bietet zu dem unterschiedliche Spielmöglichkeiten, wobei ein echter LAN oder Online Multiplayer Modus doch vermisst wird. Spiele sind Möglich im Einzelspieler-, Hot-Seat-Modus oder per Email.
Grafik und Sound
Grafisch bietet „Future Wars“ eine durchschnittliche Leistung, die Einheiten und Umgebungen sind ansprechend dargestellt, das Spiel bietet eine Zoom Funktion. Die technischen Möglichkeiten werden jedoch bei weitem nicht ausgenutzt. Der große Vorteil ist die Spielbarkeit auf älteren Systemen. Die Zwischenseqeuenzen zur Erzählung der Geschichte gehen qualitativ Hand in Hand mit dem Inhalt der Story. Nicht nur die fehlende Sprachausgabe, sondern auch die sich zu oft wiederholende Hintergrundmusik führen zu einer niedrigen Bewertung in punkto Sound.
Eigene Gestaltungsmöglichkeiten
„Future Wars“ bietet zum Spiel einen umfassenden Welteditor an, somit kann der Spieler eigenen Karten und Spielszenarien schaffen und mit Freunden ausprobieren. Von den Testern wurde die Option gerne ausprobiert.
Motivation
Beim Thema Motivation stellt sich die Frage, für welche Zielgruppe das Spiel eigentlich gemacht ist. Aus Sicht der Testergruppe, Jugendliche von 12 bis 14 Jahren, bieten sich recht wenig motivierende Inhalte. Die ersten 3-4 Level wurden mit großem Interesse gespielt, dann bot das Spiel jedoch keinen Ansporn weiter zu machen. Fast alle Einheiten waren bekannt, die Story ist sowieso nicht weiter wichtig und die Spielabläufe wiederholen sich sehr stark. Die taktischen Finessen wiegen in dem beschriebenen Alter bei der breiten Masse nicht so stark.
Fazit:
Der Versuch „Battle Isle“ wieder auf den Bildschirm zu zaubern ist nicht ganz gelungen. Anfänglich großer Spielspaß durch das eingängige Spielprinzip und taktische Kämpfe, verliert sich dann plötzlich recht schnell, aufgrund mangelnder KI Fähigkeiten, „billig“ wirkender Story und dem sich ständig wiederholendem Ablauf.