Das Geheimnis des Berghotels
Spielbeschreibung:
Angelehnt an den Roman "Hotel zum verunglückten Bergsteiger" erschien im Jahr 2009 das mit viel Spannung erwartete Point & Click-Adventure "Das Geheimnis des Berghotels".
Zur Geschichte: Der Polizeiinspektor Peter Glebski (Spielfigur) verbringt seinen Urlaub in der Abgeschiedenheit der Berge in dem besagten Berghotel. Durch eine Lawine wird der einzige Zufahrtsweg abgeschnitten und die Gäste sind im Hotel auf sich gestellt. Hier übernimmt der Spieler die Rolle des Inspektors und beginnt damit, im Hotel nach Point & Click Manier verschiedene mehr oder weniger spannende Rätsel zu lösen oder mit anderen Hotelgästen oder Bediensteten zu sprechen. Die gesamte Rahmenhandlung oder auch eine spezielle Zielsetzung bleibt dem Spieler jedoch verborgen. Aus der Spielbeschreibung der Verpackung lässt sich zwar schließen, dass ein Mord aufgeklärt werden soll, während der ersten 3 Spielstunden, also der Testphase findet ein solcher Mord jedoch nicht statt und das Ziel bleibt verborgen.
Pädagogische Beurteilung:
Der Einstieg gestaltet sich sehr einfach, mit einem kurzen Video wird dem Spieler die Situation erklärt und schon geht es los. Die Steuerung ist dabei mit Maus und Tastatur genreüblich einfach. Im Inventar können Gegenstände gesammelt oder bestimmte Sachverhalte noch einmal nachgeschaut werden. Wie bei den meisten Spielen dieses Genres gibt es lediglich einen Einzelspielermodus, in dem der Spieler nach und nach die Umgebung erkundet. Die Hintergründe Innen und Außen sind grafisch sehr ansprechend dargestellt und bieten viele passende Details. Auch die Charaktere sind sehr schön und detailreich gestaltet. Und erzeugen eine zum Spielinhalt passende, etwas mysteriöse Atmosphäre. Dazu tragen auch der Sound und die sprachliche Ausgestaltung bei, die ebenfalls gut bei der Testergruppe ankommen. Berücksichtigt man diese Aspekte scheint das Spiel durchaus gelungen, jedoch sind gerade bei Spielen dieses Genres auch die Geschichte und die Qualität der Aufgaben wichtig. In beiderlei Hinsicht kann das Geheimnis des Berghotels nach Meinung der Testergruppe nicht überzeugen. Der Spieler wird vollkommen in Unklaren gelassen, was er in diesem Hotel eigentlich machen soll. So begibt sich der Spieler in einer nervenraubenden Langsamkeit durch die Räume des Hotels, um unklare Rätsel zu finden und dann zu lösen. Die wenigen Ereignisse, die auftreten, z.B. wird der Inspektor zu Beginn im Zimmer eingeschlossen, wirken wenig mysteriös und an der Haaren herbei gezogen. Interaktion mit anderen Personen findet wenig statt und wenn, dann auf eine sehr langweilige Art und Weise, so dass die Dialoge zu meinst weggeklickt werden. Die Zuvor als gut beschriebene Darstellung der Personen wird durch ihre unzureichende Animation wieder relativiert, so zeigt die Spielfigur fast keine emotionale Regung und nur steife Animation. Insofern fehlt eine tiefer gehende Identifikation mit der Spielfigur.
Generell scheinen die Jugendlichen in diesem Spiel, auch aufgrund der Romanvorlage nicht die Zielgruppe zu sein, jedoch dürften die gerade beschrieben Sachverhalte auch für ältere Spieler relevant sein und das Spiel damit wenig empfehlenswert machen.
Wie viele Spiele dieses Genres fördert und fordert auch "Das Geheimnis des Berghotels" vor allem kognitive, wie Problemlösungs- und Kombinationsfähigkeiten bei den Spielern.
Weitere Kommentare der Tester: "Ich würde es, wenn überhaupt, Erwachsenen empfehlen, weil die die Geschichte vielleicht besser verstehen." (Tester, 13) - "Es ist eher langweilig, weil man nicht weiß, was man machen, von alleine passiert nichts." (Tester, 16)
Fazit:
"Das Geheimnis des Berghotels" ist ein optisch sehr schön gestaltetes Point & Click-Adventure für Erwachsene. Über die Rahmenhandlung wird der Spieler völlig im Unklaren gelassen und die Rätsel wirken oft deplatziert. Vor dem Kauf sollte man, wenn möglich, auf jeden Fall die Demo testen.