Criminal Intent
Spielbeschreibung:
"Criminal Intent" ist eine Adaption der gleichnamigen erfolgreichen Fernsehserie "Criminal Intent – Verbrechen im Visier". Der Spieler schlüpft in die Rolle von Detective Robert Goren. In der Einleitung zur Fernsehserie heißt es: "In New York Citys Kampf gegen das Verbrechen werden die schlimmsten Straftäter von den Detectives der Major Case Squad, der Abteilung für Kapitalverbrechen, gejagt. Dies sind ihre Geschichten."
Im vorliegenden Computerspiel "Criminal Intent" geht es konkret um die Lösung von vier Mordfällen. Drei Mordfälle werden dem Spieler anfangs zur Lösung angeboten, wobei sich im Verlauf des Spiels herausstellt, dass diese Einzelfälle zusammenhängen und auch ein vierter mit den gewonnenen Erkenntnissen gelöst werden kann.
Die zur Auswahl stehenden Mordfälle können in beliebiger Reihenfolge gelöst werden, und das in drei Schwierigkeitsgraden: Anfänger, Standard und Experte. Zwischen diesen Schwierigkeitsgraden kann jederzeit gewechselt werden, was gerade den Einstieg in das Spiel sehr erleichtert. Der Spieler gelangt zu den verschiedenen Tatorten und kann diese mittels verschiedener Methoden und Analysemöglichkeiten untersuchen. Über einen PDA (Einen elektronischen Organizer) kann er darüber hinaus Beweisstücke sammeln, Fotos machen, Analysen in Auftrag geben und auch Täterprofile erstellen. Dieser PDA ermöglicht auch den Wechsel der Orte, so dass Detective Goren zum Beispiel in die Hauptzentrale, das Major Case Squad, die verschiedenen Tatorte und zu Zeugen gelangen kann.
Pädagogische Beurteilung:
Von Andreas Oliver Züll
Der Einstieg in das Spiel fiel unseren Spieletestern im Alter von 12 Jahren nicht gerade leicht. Eine Ursache dafür dürfte sein, dass das dem Spiel beiliegende Handbuch fast nie genutzt wurde. Würde dieses kurz und prägnant formulierte Handbuch, das auch die Lösung der ersten Probleme eines Falls schildert, gelesen, würde der Einstieg wohl auch Spielern in diesem Alter leichter fallen. Spieltester Marco (12) hält das Spiel jedenfalls für "zu schwierig" und würde es eher Spielern ab 14 empfehlen. Wir stimmen mit unserem Spieletester Marco überein, auch wenn die Mehrzahl unserer 12-Jährigen Spieletester mit Interesse und Ausdauer die verschiedenen Fälle zu lösen versuchte. Ob Kindern in diesem Alter die Lösung aller Fälle gelingen würde, bevor ihnen die Lust am Spiel vergeht, muss in Frage gestellt werden. Die verschiedenen Spielaktionen werden über die Maus gesteuert. Das Mauszeigersymbol ist recht groß, was die Steuerung und gerade das Anklicken kleinerer Elemente gewöhnungsbedürftig macht. Das Spiel ist für einen Spieler konzipiert. Natürlich können die Fälle aber auch gemeinsam von mehreren gelöst werden.
Die Leichen wirken in ihrer Darstellung recht unnatürlich. Die Umstände aber, in denen die Opfer ums Leben kamen, sind recht brutal. Ein Opfer z. B. wurde durch einen Baseballschläger zu Tode geprügelt. Hier zeigt sich deutlich, dass es nicht immer nur visuelle Komponenten sind, die ein Spiel gewaltvoll wirken lassen. Ob einem 12-Jährigen Spieler zuzumuten ist, sich mit derartigen Dingen zu beschäftigen, ist im Einzelfall zu klären. Die generelle grafische Umsetzung der verschiedenen Orte ist durchwachsen. Die Hintergründe wirken teilweise sehr schlicht, während einzelne Bilder oder Gegenstände fotorealistisch erscheinen. Man sieht jeweils einen Hintergrund, davor die verschiedenen Objekte die angeklickt werden können. Bewegt werden kann jedoch nur der Protagonist Goren. Die Fälle können ohne Zeitdruck gelöst und der Spielstand jederzeit gespeichert werden.
Fazit:
In erster Linie werden wohl Fans der Fernsehserie zu diesem Spiel greifen und durch die der Serie ähnliche Atmosphäre und die ihnen bekannten Akteure motiviert sein, nun selber einen Mordfall aufzuklären. Die vielen Möglichkeiten und Erkenntnismethoden, die dem Spieler zur Verfügung stehen, machen das Spiel zu einem anregend unterhaltsamen Rätsel-"Puzzle". Die Atmosphäre kann als kühl und distanziert umschrieben werden. Die Gewaltdarstellung in dem Spiel ist auf einer expliziten Ebene zurückhaltend, jedoch inhaltlich nicht unbedarft. So muss sich der Spieler mit z. T. sehr brutalen Mordfällen auseinandersetzen. Die Anforderungen des Spiels sind vielseitig: Beweisstücke müssen gesammelt, Zeugen befragt, Täterprofile erstellt, Kollegen konsultiert und Querverbindungen hergestellt werden. Der Spieler erhält einen Einblick in (us-amerikanische) polizeiliche Ermittlungsmethoden und die Komplexität dieser Arbeit. Es wird deutlich, dass solch ein Job nur im Team erledigt werden kann und für bestimmte Aufgaben Spezialisten notwendig sind. Ist der Spieler erst einmal in einen Fall eingetaucht, wird es ihm schwer fallen, das Spiel zu unterbrechen.