Streetfighter x Tekken
Spielbeschreibung:
Bei Streetfighter x Tekken treffen zwei Kampfspiel-Klassiker zusammen, welche bislang nach ihresgleichen suchten. Die Story ist schnell erzählt: Irgendwo in der Antarktis verschwand eine geheimnisvolle Kiste. Diese versuchen sowohl Bösewicht M.Bison und seinen Kumpanen, wie auch geklaut. Fortan versuchen verschiedene Fraktionen, diese in ihren Besitz zu bringen, darunter z. B. der bekannte Bösewicht M. Bison oder der Karate-Meister Ryu.
Der Weg zum Ziel besteht aus actionreichen Kämpfen, welche mit bis zu vier Spielern an verschiedenen Schauplätzen ausgetragen werden. Jede Figur hat eine Reihe von Attacken und Paraden inne, welche es in unterschiedlichster Reihenfolge und taktisch klug anzuwenden gilt. Als neuer Ausrüstungsgegenstand kommen Juwelen hinzu, die der Verteidigung oder der Stärke dienen. Ein geschickter Einsatz kann sich maßgebend auf den Ausgang des Kampfes auswirken. Im Mehrspieler-Modus besteht die Möglichkeit, gegeneinander anzutreten und sein Können unter Beweis zu stellen.
Trotz modernster Grafik und hochwertigem Sound können sich Fans der beiden Spielereihen auch weiterhin an der klassischen 2-D Ebene erfreuen.
Pädagogische Beurteilung:
Eins vorweg: Die Spieletester waren allesamt keine Fans der Spiele-Serien und des Genres. Auch wenn grafische Elemente, beispielsweise die intensive Farbkombination absolut positiv benannt wurde, verstummte die Begeisterung spätestens bei der Bedingung des Gamepads. Doch sind diese Spiele in anderen Gruppen wiederum sehr beliebt.
Faszination Prügelspiele
Prügelspiele werden von Mädchen in den relevanten Altersgruppen eher gemieden. Der Schlüssel zum Verständnis der tief liegenden Mechanismen des Beat em Ups liegt in der Betrachtung der Zielgruppe: Was macht Prügelspiele für Jungen so faszinierend? (siehe hierzu auch unseren Artikel zu "Street Fighter IV") Für pubertierende "Teenager" gehört die fortgeschrittene körperliche Auseinandersetzung fest zur Entwicklung dazu. Aus Spiel wird ernst. Das ehemals kindliche Rumtollen kann nun viel leichter zu Verletzungen führen. Für manche scheint dadurch die "Männlichkeit" zum Greifen nahe. Dass in dieser Initiationsphase viel schief gehen kann, liegt auf der Hand. Betrachtet man das Prügelspiel aus dieser Perspektive, vielleicht am ehesten als digitales Armdrücken, so kann es bei richtiger Anwendung sogar der Gewaltprävention dienlich sein. In "Street Fighter x Tekken" hat die aggressive Auseinandersetzung ein eindeutiges Regelwerk (vergleichbar zur Disziplin bei Sportarten wie Karate, Judo, etc.), das zunächst erlernt werden muss. Um erfolgreich zu sein, muss die Aggression kanalisiert werden. Es muss trainiert werden, um Erfolge erzielen. "Street Fighter x Tekken" ist als Mehrspielerspiel konzipiert worden. Bei 2-6 Spielern an einer Konsole geht es vor allem darum, sich in der Gruppe zu behaupten und die Anerkennung der Anderen zu gewinnen. Das gelingt hier auch Spielern, die in einer echten körperlichen Auseinandersetzung oder auch im Sport immer den Kürzeren ziehen würden. (In dieser Hinsicht lohnt sich auch die Auseinandersetzung mit E-Sport.) Vergegenwärtigt man sich diese Aspekte, erscheinen Beat em Ups weniger als Plattformen für Gewalt, denn als Sport- und Geschicklichkeitsspiele, die mit der Faszination von Männlichkeitssymbolen und der althergebrachten Demonstration von Stärke arbeiten. Während die eigene Realität der Kinder gerade in der Pubertät unberechenbar und manchmal sogar gefährlich erscheint, bieten Spiele wie "Street Fighter IV" eine Plattform, gefahrlos erste Schritte in einer neuen Gruppe zu wagen und das "eigene Revier" abzustecken.
Entmutigende Steuerung, dünne Story
Die Steuerung der Spielfiguren überforderte die Tester bei den sehr schnell aufeinander folgenden Kampfhandlungen. Dies wirkte sich bei den Spieletestern nach nur wenigen Runden auf den Spielspaß und somit auch auf die Faszinationskraft aus. Auch der eigentlich stimmungsvolle Sound machte dies nicht wieder wett. Der fehlende Abwechslungsreichtum tut sein übriges dazu – es wird halt „nur“ gekämpft. Die Story des Spiels rückt dabei völlig aus dem Bewusstsein der testenden Jugendlichen, welche bei der Bearbeitung des Fragebogens sich zu einem Großteil darüber einig sind, dass das Spiel keine Geschichte beinhaltet.
Abwechslungsreiche Charaktere
Immerhin wird durch eine breit aufgestellte Auswahl verschiedener Avatare der Geschmack eines jeden Testers abgedeckt. Jeder der insgesamt 43 Spielfiguren kann im Single- als auch im Multiplayermodus angespielt werden. Eine liebevolle Ausarbeitung der jeweiligen Charaktere überzeugt nachhaltig, sodass sich auch nach dem Spiel über die Coolness einzelner Kommentare ausgetauscht wird. „Was für ein krasser Typ. Wie der dich weggehauen hat!“ (Junge, 13 Jahre).
Fazit:
Auch wenn der bis heute anhaltende Kult beider Spiele nicht zu leugnen ist, ist der Versuch einer Zusammenführung zweier Klassiker in unserer Gruppe nicht geglückt. Selbst modernste Grafik und gut produzierte Sounds überzeugten die Spieletester nicht. Die ewig aufeinanderfolgenden Kämpfe lassen das Spiel entsprechend wenig abwechslungsreich erscheinen, sodass die eigentlich vorhandene Story kaum wahrgenommen wird. Gerademal einer von insgesamt sieben Testern würde das Spiel seinen Freunden empfehlen. Ausdrücklich erwähnt sei die Tatsache, dass dieses Spiel in Gruppen mit anderen Jugendlichen gut ankommen kann, wie z. B. „Street Fighter IV“ (Test von Street Fighter IV) verdeutlicht.
